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Das Disclosure Problem – Ein missverstandenes Phänomen

Das Disclosure Problem – Ein missverstandenes Phänomen

Prof. Dr. Henning Zülch / Carl W. Weuster, M.Sc.

Nach Siemens in 2015 haben nun auch die Allianz SE und Münchner Rück ihre Geschäftsberichte massiv gekürzt. Selbsterklärtes Ziel der Unternehmen ist die Dämpfung des „Information Overload“ und damit die Rückgewinnung einer verloren geglaubten Entscheidungsnützlichkeit für die Adressaten. Aktuelle Umfragen zeigen indes, dass diese sich nicht ausnahmslos nur weniger, sondern oft auch mehr relevante und besser aufbereitete Informationen im Geschäftsbericht wünschen. Streichungen werden also nur einem Teil des komplexen „Disclosure Problems“ gerecht. Eine Alternative stellen digitale Berichte dar, die innerhalb der DAX30 bereits weit verbreitet sind.

Inhaltsübersicht

  • I. Der Vorreiter
  • II. Erste Nachahmer
  • III. Das „Disclosure Problem“ und seine Interpretation
  • IV. Der Digitale Geschäftsbericht als best practice

I. Der Vorreiter

2015 hat die Siemens AG als erstes DAX30-Unternehmen seinen Geschäftsbericht umfangreich gekürzt: Von 368 Seiten schrumpfte